Release 8.12.23 / Sireena Records---------Dies ist bereits das zweite Album des Schweizer Projekts Yonder Pond, nachdem die erste Produktion (Pondering Aloud, 2017) durchwegs überaus wohlwollend aufgenommen wurde.
Geprägt wurde Mastermind Remy Sträuli von der Plattensammlung des Elternhauses (Hippiekram) und der Freude an fantasievoller Musik. Dies kann sich in abenteuerlichen Akkordfolgen (Genesis, Pat Metheny), spinnerten Ideen (Gong, Syd Barrett) oder farbiger Melodik (Beatles, XTC) manifestieren. Dies zusammen mit einer ordentlichen Dosis vorwärts treibender Rhythmik – des Interpreten angestammten Berufs «Schlagzeuger» geschuldet.
Weiter bedient Sträuli sämtliche Keyboards und übernimmt den Leadgesang. Dies führt zu einer Dreiteilung besagter Person: Remily Layne (drums), Emyr Taurelis (voc) und Rembrandt Van Der Straal (keyboards). Manager Remstein hat sich dazu entschieden die Tripletisierung des Interpreten mit der neuen Produktion transparent zu kommunizieren, da die Geheimniskrämerei um die erste LP zuviel Verwirrung gestiftet hat. Bei den Aufnahmen wurden die drei, also er, von grossartigen Musikanten, teils Bandkollegen aus gemeinsamen Projekten (Fido plays Zappa, Spaltklang), unterstützt: die Saitenfraktion der Universe By Ear (Stefan Strittmatter, Pascal Grünenfelder), die brillante Musikerin Ines Brodbeck (violin, Inezona) und Markus Stauss (flute), dem RIO- und Avantgardekönig Basels.
Die zweite CD heisst «Mole In My Shoe» (ein kleiner Gruss an Traffic), und beinhaltet sieben Songs unterschiedlicher Dauer (von Pop bis Prog), gesamthaft in der (nach Yonder Ponds Meinung idealen) Laufzeit einer normalen LP aus den guten alten Zeiten.
Die sieben Songs sind melodieselig, pompös, schräg, komplex, schunklig, bös und lieb. Aber wieder kein Hit, wie Mama selig sagen würde. Oder doch? Checkt mal «Waiting For A Daughter Of Wealthy Origin» aus. That’s the Single, man. Ausserdem sorgen diverse Instrumente für ein akustisches Hörerlebnis: Violine, Oboe, Mellotron, Moog, und - finally – das Cembalo!
Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Band Yolk (die schweizerischen). Da ist ja der Remy auch noch. Des Bassisten Beats Tochter Leonor Burkhard ist eine enorm talentierte Künstlerin und hat das schöne Cover gestaltet, Maulwurf im flugfähigen Schuh. Entschieden knorke!
Viel Spaß mit Yonder Pond!